Österliches Brauchtum um die Auferstehung

Mama, ich will morgen wieder Ostereier suchen! Jeden Tag soll Ostern sein! Erwachsene werden ihrem Kind erklären, dass das tägliche Fest bald langweilig würde. Jedoch muss die Wiederholung des Allerschönsten nicht nur naiv sein. Denn wenn etwas total schön ist oder unendlich wichtig, dann kann es nie langweilig werden. Die Wiederholung zeigt die Bedeutung an. Martin Luther meinte auch, dass die Osterfreude jeden Tag lebendig werden kann: „Bei uns Christen ist alle Tage Ostern“. Die Erinnerung an die Auferstehung des Herrn könne jeden Tag österliche Freude auslösen. 

Reichhaltiges Brauchtum mit christlichen Hintergründen

Die Freude an Ostern drücken Menschen überall anders aus. Mit einem symbolischen Heringsbegräbnis wird in einigen Städten Irlands noch heute die Fastenzeit zu Grabe getragen. Oder in Schweden ziehen Kinder am Gründonnerstag als Osterweiber verkleidet von Haus zu Haus und hoffen auf Süßigkeiten. So hat das Osterfest viele Volksbräuche aufgenommen, aber auch Osterbräuche an das Volk abgegeben.

Weltweit erfreuen sich die Menschen an Ostereiern als Sinnbild für das neue Leben, das auch der Frühling hervorbringt. Weltweit bringt sie der Hase, früher in Thüringen sogar der Storch, in Westfalen der Fuchs und manchen Regionen der Schweiz der Kuckuck. Das Osterlamm lockt zum Verzehr, aber viele wissen nicht, dass das Osterlamm auf das „Lamm Gottes“ hinweist, das für alle sein Leben gibt. Und der Hase kommt schon in der byzantinischen Kunst als Symbol für den auferstandenen Christus vor.

Unterschiede zwischen den Konfessionen

Nicht nur weltweit, auch zwischen den Konfessionen zeigen sich österliche Unterschiede. Aus England kommt die Tradition des Osterfeuers. Die Freikirchen sind oft unkonventionell und keinen Traditionen verhaftet, bei den Katholiken schweigen Glocken und Orgel vor Ostern, aber zum Osterfest geht es besonders festlich zu. Und in der Orthodoxen Kirche wird Ostern später gefeiert, denn dort wird der Ostertermin nach dem alten julianische Kalender berechnet.

Maria Magdalena und die Legende vom ersten Osterei

Zahlreiche Menschen sind bei Jesu Kreuzigung dabei, aber das Neue Testament kennt keine Augenzeugen der Auferstehung, wohl aber Zeugen des leeren Grabes. Maria Magdalena hat als erste die Auferstehung bezeugt. Sie ist den ganzen Weg von Karfreitag bis Ostersonntag mitgegangen. Nach der Legende soll sie in Rom die frohe Botschaft sogar Kaiser Tiberius verkündigt haben. Als Symbol der Auferstehung habe sie ihm ein Ei überreicht, denn so wie aus einem reglosen Ei neues Leben entsteht, so ist Jesus aus dem Grab auferstanden.

Über dieses alles und noch mehr kannst Du in vier Oster-Artikeln lesen