Wo Protestantismus sichtbar wird

Wo sich protestantische Einflüsse in den europäischen Gesellschaften zeigen, und wo der Protestantismus sichtbar wird – diese Fragen diskutierten zwölf junge Theologen aus neun europäischen Ländern auf ihrer Konferenz in Sibiu, Rumänien vom 12. bis 15. April. Volkmar Ortmann, Privatdozent an der Universität Gießen und Vorstandsmitglied des Evangelischen Bundes Hessen, zeigte sich beeindruckt von dem großen Engagement und der zielgerichteten Zusammenarbeit der Teilnehmer, trotz ihrer unterschiedlicher Kontexte und theologischen Hintergründe. Für ihn zeigte sich, dass „Theologie Europa eint“.

Zu den Ergebnissen der Konferenz gehören eine Reihe von Thesen, ein Vorschlag für die Gestaltung einer partizipativen Liturgie, Überlegungen zu didaktischen und gemeindepädagogischen Veranstaltungen zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten die Atmosphäre auf der Konferenz, die einen offenen Austausch zu allen Themen ermöglichte: „Es war immer eine Diskussion auf Augenhöhe“, sagte André Stephany, ein Teilnehmer aus der Schweiz. „Diese Konferenz hat mir einmal mehr gezeigt, wie vielfältig und interessant die evangelische Familie im weiteren Sinne ist.“

Hannah Sophie Kehrein kehrte „voller Mut und Hoffnung für die Zukunft und als Teil eines europäischen Netzwerks junger Theologinnen und Theologen“ nach Deutschland zurück. Anna Lerch aus der Schweiz glaubt, dass „wir eine kirchliche Kultur der ehrlichen Gastfreundschaft brauchen, in der Hoffnung geweckt wird und jeder sich willkommen, gesehen und bekannt fühlt“. Und Daniela Boltes, eine Teilnehmerin aus Deutschland und Rumänien, „möchte verstärkt der Frage nachgehen, wie eine christliche Haltung in unserem Arbeitsfeld mit Menschen ohne Obdach oder mit Flüchtlingen zum Ausdruck kommen kann“.

Der Tagung vorausgegangen waren eine digitale Akademie mit sieben Vorträgen und eine Konferenz in Wien im vergangenen Jahr. Ziel des Forums Junge Theologie in Europa ist es, das Verständnis für die Herausforderungen, denen sich der europäische Protestantismus in verschiedenen Ländern gegenübersieht, zu vertiefen, die Vernetzung junger europäischer Theologinnen und Theologen zu fördern und konkrete Ergebnisse für die Praxis in Schulen, Kirchengemeinden und der Zivilgesellschaft zu erarbeiten.

Informationen zu diesem Projekt des Evangelischen Bundes Hessen zeigt die Internetseite www.junge-theologie.de in allen Sprachen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.