Aktion Hoffnung für Osteuropa eröffnet

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) haben am 7. März 2021 die diesjährige Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ mit einem Festgottesdienst eröffnet, der online aus der Stadtkirche Groß‐Gerau übertragen wurde.

Erinnerung an das weite Herz für die Welt

Der evangelische Propst für Oberhessen, Matthias Schmidt, rief zur „Überwindung von „National-Egoismen in Politik, Wirtschafts- und Impffragen“ auf. Die christliche Botschaft erinnere „an das weite Herz für die Armen dieser Welt“. Die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ solle in diesem Jahr vor allem „ein Herzensblick auf die Kinder und die Alten“ sein. Sie wolle unter anderem im belarussischen Gomel und im rumänischen Hermannstadt/Sibiu helfen. Barmherzigkeit werde hier „konkret zur praktischen Hilfe“. Der biblische Aufruf zu Barmherzigkeit treffe zudem das Lebensgefühl vieler im Jahr 2021. Oft genug lägen in der Pandemie „die Nerven blank“. Barmherzigkeit sei deshalb auch im Umgang mit sich selbst gefragt. Schmidt: „Statt dem Ideal einer unerreichbaren Perfektion nachzueifern, ist es wichtig, immer wieder die Begrenztheit und Zerbrechlichkeit des Lebens anzunehmen.“

Solidarität in einem Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten

Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß, Dezernentin für Diakonie und Ökumene der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, erläuterte, dass die Aktion von vielen Gemeinden beider Landeskirchen unterstützt werde. Es gebe seit vielen Jahren vielfältige und gute Kontakte auf allen kirchlichen Ebenen zu den osteuropäischen Kirchen.  Die Aktion Hoffnung für Osteuropa wolle die Situation in Rumänien, Belarus, Ukraine und Polen in den Fokus rücken. Brinkmann-Weiß: „Sie ist seit 28 Jahren aus christlicher Überzeugung gelebte Solidarität in einem Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten.“

Hintergrund „Hoffnung für Osteuropa“

Die Initiative „Hoffnung für Osteuropa“ ist die Antwort der Evangelischen Kirchen in Deutschland auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. Gegründet 1994, fördert die Aktion soziale Strukturen, diakonische Dienste und den zivilgesellschaftlichen Aufbau. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Ende der achtziger Jahre hat in Europa ein radikaler Umbruch begonnen, der das Leben der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten tiefgreifend veränderte. Mit dem Kollaps der politischen Strukturen brachen auch wirtschaftliche Systeme und soziale Sicherungen zusammen. Millionen Menschen wurde die Existenzgrundlage entzogen. Viele können bis heute nicht an dem Wirtschaftsaufschwung teilhaben, der an vielen Orten allmählich einsetzt.

„Hoffnung für Osteuropa“ leistet durch Erfahrungsaustausch und Kooperation mit einheimischen kirchlichen oder zivilgesellschaftlichen Partnern Hilfe zur Selbsthilfe. Vorbildhafte Sozialprojekte sollen als Symbole der Hoffnung wahrgenommen werden und zur Nachahmung motivieren. Die Aktion will zudem in Ost und West Verständnis wecken für die verschiedenartigen Lebenssituationen und Traditionen. Internationale Begegnungen und Partnerschaften zwischen den Kirchen sollen zur Völkerverständigung beitragen und die Ökumene stärken.

Du kannst online eine Spende überweisen www.ekhn.de/kollekten